Wie wurde eigentlich Google so erfolgreich? Die Antwort auf diese Frage ist das Rahmenwerk OKR – Objectives and Key Results, eine agile Managementmethode mit Fokussierung auf Zielerfüllung.
OKR bedeutet Objectives und Key Results. Darin wird die Konzentration auf Ziele und deren Erfüllung zusammengefasst. Das O in OKR bedeutet Objectives und steht für die qualitativen Ziele, an denen sich das gesamte Team orientieren kann. Als Objectives werden sozusagen Überziele festgesetzt. Das KR steht für Key Results. Diese Schlüsselergebnisse sind messbare, also quantitative Ziele, bzw Kennzahlen. An ihnen lässt sich erkennen, was noch zu tun ist und was schon erreicht wurde.
Im Prinzip sieht die OKR Methode vor, dass sich ein Unternehmen, oder einzelne Teams eines Unternehmens im Quartal 5 Ziele (Objectives) mit jeweils nicht mehr als 4 Kennzahlen (Key Results) vornehmen.
Zieldefinition – Was sind meine Ziele?
Was einfach klingen mag, kann oft zu einer Herausforderung für Unternehmen und Unternehmer werden. Es bedarf viel Fokus und den Blick auf das große Ganze, um seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Unternehmensvision
Am Anfang der Zielsetzung steht immer zuerst die Unternehmensvision. Erst wenn die bestimmt ist, können klare Ziele formuliert werden. Meist verfassen Gründer und/oder die Führungsebene die Unternehmensvision, um daraus die Missionen für die einzelnen Abteilungen abzuleiten. Gemeinsam mit Abteilungsleitern können die einzelnen Teams können dann die Objectives festgelegen.
Objectives
Im nächsten Schritt werden die richtigen Ziele, die Objectives bestimmt. Was will man im kommenden Jahr erreichen? Hierbei darf natürlich die Unternehmensvision nicht aus den Augen verloren werden! Da die einzelnen Teams die Objectives mitbestimmen und mehr Einblick in den Workflow haben, sind diese Ziele oft näher an der Realität, also solchem die von der Führungsebene heruntergegeben werden. Bei dieser Zielsetzung stellst du dir die Frage: Wo will ich hin?
Key Results
Die Key Results, übersetzt Schlüsselergebnisse stellen die einzelnen Punkte dar, die erledigt werden müssen, um die Objectives zu erreichen. Diese Kennzahlen sind messbar und sind die Antworten auf die Frage: Was muss ich tun, um meine Ziele zu erreichen (und wie kann ich das messen)?
Die OKR bleiben stets für alle transparent
Grundpfeiler des Rahmenwerks ist die Transparenz. Alle Objectives, sowie die Key Results sind für alle Mitglieder sichtbar. Auch der Status, also welche Ziele schon erreicht wurden und, wo noch mehr getan werden muss bleibt für alle offen. Die OKR’s stehen allen stets aktualisiert digital, oder auch physisch im Unternehmen zur Einsicht frei.
Genau, wie bei viele anderen agilen Methoden, wie zum Beispiel SCRUM sollen Offenheit und Transparenz dabei helfen, den Überblick zu bewahren und nicht als Kontrollwerkzeug dienen.
Außerdem wird durch OKR’s die intrinsische Motivation angesprochen. Die Teams definieren ihre Ziele und deren Kennzahlen in eigenen Meetings selbst und können daraus mehr Motivation ziehen.
OKR als Rahmenwerk
Objectives und Key Results ist ein Rahmenwerk und keine strenge Methode mit fixen Regeln. OKR kann je nach Unternehmen auf die Strukturen angepasst werden und erfreut sich nicht zuletzt wegen dieser Flexibilität an großer Beliebtheit. Trotzdem gibt es bei Objectives and Key Results Leitlinien, an denen man sich für ein möglichst gutes Outcome der Methode orientieren kann und sollte.
Bei OKR wird eine 70- bis 90-prozentige Zielerreichung bereits als Erfolg definiert. So bleibt allerdings auch Luft nach oben und dadurch Raum für „positive Überraschungen“.
OKR in der Geschichte
OKR wurde in den 1970er Jahren von Intel-Mitbegründer Andrew Grove für sein Unternehmen entwickelt. Später wurde es in den 90ern auch bei Google eingeführt. So wurde OKR weltweit bekannt und von immer mehr Unternehmen eingeführt, die agil arbeiten wollen. Auch das Business-Network LinkedIn, oder der Spielehersteller Zynga, sowie der Onlineshop Zalando setzen heute auf das agile Rahmenwerk.
Die Events von OKR
Ähnlich wie bei anderen agilen Methoden, beispielsweise Scrum, gibt es bei OKR regelmäßige Events, also Meetings, die eingehalten werden sollen.
Das OKR Planning
Im Planning (nicht zu verwechseln mit dem Scrum Sprint Planning) werden die OKR definiert. Dies passiert im Regelfall einmal im Quartal (insofern man nach diesem Rhythmus arbeitet).
Das Weekly OKR
Das Weekly OKR ist ein wöchentliches Update, in dem sich das Team über den aktuellen Status der OKR austauscht.
OKR Review
Bei der OKR Review wird sich am Ende eines jeden Quartals (sofern man in diesem Rhythmus arbeitet) über den letzten Zyklus ausgetauscht und auch davon Bilanz gezogen.
OKR Retrospective
Die Retrospective dient als Meeting zur Verbesserung. Auch hier wird der letzte Zyklus besprochen und Optimierungsvorschläge gebracht. Negative Zielergebnisse werden nicht sanktioniert, sondern dienen als Anstöße für Verbesserungsmöglichkeiten. Hier tauchen große Ähnlichkeiten mit der SCRUM Methode auf!
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Fazit
OKR erlebt, wie alle agilen Methoden einen großen Aufschwung – nicht zuletzt wegen großer Vorbilder, wie Google. Die klassischen Projektmanagementmethoden weichen nach und nach. Trotzdem haben auch Frameworks, wie OKR ihre Nachteile. Oft ist die Implementierung einer neuen, agilen Methode eine Herausforderung. Teams und Mitarbeiter müssen die Entscheidung nachvollziehen können und den Sinn darin sehen, damit keine Ablehnung entsteht. Außerdem kann zu viel Konzentration auf Dokumentation in Software, etc zu Effizienzverlust führen.
Einer der größten Vorteile der Methode ist die Übersichtlichkeit und der Fokus auf Ziele und deren Erreichen. Die Zyklen von meist 3 Monaten helfen dabei, die Konzentration nicht zu verlieren. Kommunikation im Unternehmen und Teamgeist werden gefördert.
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