Agilität? Was ist das eigentlich und wie können Unternehmen in der heutigen Welt noch agil werden? Diese Frage hören wir immer wieder und immer öfter. Darum wollen wir dir diesen wichtigen Begriff hier und jetzt in aller AusfĂĽhrlichkeit auf unserem Magazine erklären. Damit auch du in Zukunft verstehst, was es mit dem Begriff der Agilität eigentlich auf sich hat. Und – wer weiĂź – sie möglicherweise sogar in deinem Unternehmen anwenden kannst.
Agilität: Definition und Herkunft des Begriffes
Bei Agilität handelt es sich bei Weitem nicht um ein gänzlich neues Thema, welches erst kürzlich aus dem  Nichts hervorkam. Nein, dieser Begriff existiert bereits seit knapp 70 Jahren und tauchte seither schon in den unterschiedlichsten Facetten und Abwandlungen auf. Doch spätestens seit Beginn der Digitalisierung erhielt Agilität immer mehr an Bedeutung und eben auch Aktualität, weshalb der Begriff heutzutage kaum noch wegzudenken ist. Dennoch bleibt uns der Begriff Agilität oftmals noch eine Definition schuldig – diese werden wir dir heute liefern. Hierfür haben wir uns verschiedene Definitionsansätze genauer angeschaut und mit unserer eigenen Expertise verglichen.
Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen und uns unter anderem den Eigenschaften der Agilität widmen, sollten zunächst einmal auf die Historie des Begriffes zurückblicken. Der Ursprung des Konzepts liegt in den 1950er-Jahren. Bereits dann hat der amerikanische Soziologe Talcott Parsons vier Anforderungen erkannt, die jedes System bzw. Unternehmen erfüllen muss, damit es erfolgreich und stabil existieren kann. Konkret spricht er von folgenden Bedingungen: Ein System bzw. Unternehmen muss dazu in der Lage sein auf äußere Bedingungen zu reagieren (Adaption), Ziele zu definieren und zu verfolgen (Goal Attainment), Zusammenhalt herzustellen und zu gewähren (Integration) und grundlegende Strukturen aufrechtzuerhalten (Latency). Nimmt man die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe und führt sie zusammen, so erhält man das sogenannte AGIL-Schema, welches diese vier Anforderungen zusammenfasst.
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Wie hat sich Agilität entwickelt?
Im Laufe der Zeit hat sich das AGIL-Schema immer weiterentwickelt und an die verschiedenen, modernen Anforderungen angepasst. In den 1990er-Jahren kam unter anderem der Begriff „Agile Manufacturing“ auf, dessen Fokus auf schneller Produktentwicklung mit agilen Teams und Prozessoptimierung während des laufenden Prozesses lag. Heutzutage gewinnt das Thema Agilität im Zuge der Diskussion um die Industrie 4.0 wieder mehr an Aktualität und Gehör.
Anfang der 2000er-Jahre rückte auch der Begriff „Agile Softwareentwicklung“ massiv in den Fokus und ist bis heute relevant. Vorangetrieben wurde die Agile Softwareentwicklung unter anderem durch das „Agile Manifest“. Eine Art Rahmenwerk für Softwareentwickler, die agil entwickeln und von den Vorteilen der Agilität profitieren möchten. Außerdem profitiert die Agile Softwareentwicklung stark von der beliebten Methode SCRUM, denn keine Methode wird weltweit häufiger eingesetzt, um agile Projekte zu managen. Inzwischen werden mehr als 90 Prozent aller agilen Projekte mit SCRUM gemanagt, während mehr als 12 Millionen Menschen weltweit SCRUM nutzen.
Megatrend: Agile Transformation
Im Zuge dessen spielt in der heutigen Zeit natürlich auch die Agile Transformation von modernen Unternehmen eine große Rolle in der Entwicklung der Agilität. Dieser Megatrend in der Arbeitswelt bringt bislang unbekannte Herausforderungen mit sich, bei denen das Konzept der Agilität eine Renaissance im ganz großen Stil erfährt. Wirklich neu ist dabei vor allem, dass sehr viele Unternehmen nicht nur einzelne Teams mit Agilität vertraut machen wollen, sondern ihre gesamte Organisation.
Auf Grundlage dieses AGIL-Schemas und der darin definierten Anforderungen kann man nun die vier Haupteigenschaften der in der Praxis umgesetzten Agilität bestimmen. Diese lauten: Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kundenfokus und Mindset. Unter Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit versteht man, dass Unternehmen und Organisationen schnell und dynamisch auf plötzlich eintretende Veränderungen reagieren müssen. Dieser Aspekt geht Hand in Hand mit dem in der Agilität relevanten Wert Kundenfokus, denn dieser nimmt eine zentrale Rolle ein und profitiert von der hohen Anpassungsfähigkeit eines agilen Unternehmens. Gewährleistet wird dies beispielsweise durch kurze Arbeitszyklen und iteratives Arbeiten – also das Voranschreiten in verhältnismäßig kleinen Schritten. Essenziell ist des Weiteren das sogenannte agile Mindset, das vor allem den agil arbeitenden Unternehmen untereinander hilft, auf Augenhöhe und wertschätzendem Umgang zu arbeiten.
Methoden aus der Agilität: Welche gibt es?
Um Agilität im eigenen Unternehmen zu implementieren und anzuwenden, werden sogenannte agile Methoden verwendet. Sie fungieren meist als Rahmen- und Regelwerk und erleichtern somit eine erfolgreiche Umsetzung der Agilität. Im Jahre 2001 veröffentlichten Kent Beck, Arie van Bennekum und andere erfahrene Softwareentwickler das Agile Manifest. Darin formulierten sie auf ihren Erfahrungen basierende Ideen, Prinzipien und Werte. Diese sollten zu einem besseren Vorgehen bei der Softwareentwicklung führen. Daraus entsprangen im Laufe der Zeit einige agile Methoden, wie zum Beispiel SCRUM, die sicherlich bekannteste, dieser Sprösslinge. Keine Methode wird weltweit häufiger eingesetzt, um agile Projekte zu managen. Mehr als 90 Prozent aller agilen Projekte werden mit SCRUM gemanagt und mehr als 12 Millionen Menschen weltweit nutzen SCRUM. Unser Online Kurs zertifiziert dich offiziell nach Scrum.org und macht dich nicht nur damit vertraut, sondern zum Experten. Weitere Informationen findest du hier.
In unseren Augen kann Agilität durchaus als die höchste Form der Anpassungsfähigkeit definiert und verstanden werden. Unternehmen, die das agile Mindset verinnerlicht und ihre Strukturen darauf angepasst haben, können plötzliche Veränderungen zeitnah antizipieren. Dadurch können sie ihren Konkurrenten immer mindestens einen, wenn nicht gar zwei Schritte voraus sein. Diese Unternehmen sind proaktiv und innovativ, sie reagieren nicht nur einfach. Sie lernen ständig dazu und optimieren stetig ihre Prozesse, um ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Unserer Meinung nach ist Agilität deshalb ein wichtiger Faktor, um in der heutigen Wirtschaft erfolgreich zu bestehen.
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Was ist Agilität?: Erklärung von Co-Founder Fabian Kaiser
In der ersten Ausgabe unseres neuen YouTube-Formats Agile Heroes Education geht Fabian Kaiser, Co-Founder der Agile Heroes und erfahrener Agile Coach, der Frage höchstpersönlich auf den Grund und legt seine Ansicht zu dem Thema Agilität dar. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine vollwertige Definition, sondern vielmehr um einen Erklärungsansatz, gebildet aus Fabians langjähriger Erfahrung. Schaue dir das Video gerne an. Denn so erfährst du, wie die Agile Heroes den Begriff der Agilität verstehen, definieren und tagtäglich ausleben.
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Agile Grundkompetenzen im Agile Foundations Training
Ein Agiles Grundwissen ist jedem zu empfehlen, der anfangen möchte, agil zu arbeiten. Um sich in Agilen Grundkompetenzen ausbilden zu lassen, bevor man sich für eine agile Methode entscheiden, empfehlen wir dir das Agile Foundations Training. Lerne in 2 Tagen alles, was du zum Theme Agiles Fundament wissen musst!