Überall ist die Rede davon, es scheint das Buzzwort der Stunde: Agile. Ob „Agile Transformation“, „Agile Berater“, „Agile Coaching“ oder auch „Agile Heroes“: Agilität ist aus der modernen Projektmanagement-Welt nicht mehr wegzudenken. Doch was genau bedeutet Agilität genau und wieso wird agiles Handeln in so vielen Bereichen immer wichtiger?
Wenn von Agilität die Rede ist, wird in der Regel eine Managementweise gemeint, bei der die Arbeit in Iterationen stattfindet und durch häufiges Testen Verbesserungen erzielt werden. Sinn der agilen Vorgehensweise ist die daraus folgende Möglichkeit schnell und proaktiv auf externe Veränderungen einzugehen und das zu entwickelnde Produkt oder die Dienstleistung dementsprechend anzupassen.
Dieses Vorgehen sei die Antwort auf unsere sogenannte VUCA-Welt. VUCA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (Ambiguity): Vier Werte, die die heutige schnelllebige und veränderliche Welt zeichnen. Durch die steigenden Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten wird von Produzenten und Dienstleistern mehr erwartet, vor allem schnelle Reaktion: sowohl im Service als auch in der Produktentwicklung. Agilität verspricht diese schnellen Anpassungen.
Was sind agile Methoden?
Innerhalb des großen Begriffes Agilität verstecken sich viele Vorgehensweisen, Tools, Methoden und Praktiken, die von agilen Teams, Unternehmen oder auch Einzelpersonen verwendet werden können. Die bekannteste Methode darunter ist Scrum. Diese Projektmanagementmethode wurde von ihren Gründern Sutherland und Schwaber im sogenannten Scrum Guide niedergeschrieben. Ein großer Teil der agilen Projekte weltweit sind Scrum Projekte. Die Methode hat den Vorteil, dass sie sehr gut mit anderen Herangehensweisen kombiniert werden kann.
Design Thinking ist eine weitere agile Methode. Hierbei steht kreative Ideengenerierung und Problemlösung im Fokus. Unternehmen wie beispielsweise Google verwenden Design Thinking, um so Ideen für neue Projekte zu finden, Hindernisse innovativer anzugehen und Probleme kreativ zu lösen.
Bei OKR, der Erfolgsmethode von Google, geht es darum, sich klare Ziele zu setzen. Dabei gibt es sogenannt Objectives als qualitative Überziele, die der Orientierung dienen, und die quantitativen Key Results, welche kleinere Ziele darstellen und so den Erfolg messbar machen. Genau wie bei Scrum gibt es bei OKR auch keine strengen Regeln. Den Anwenderinnen und Anwendern wird also viel Raum gelassen, um den richtigen Umgang mit der Herangehensweise zu finden.
Weitere agile Methoden sind beispielsweise Kanban, Lean und Prince2 Agile.
Das Agile Manifest
Das Agile Manifest, oder auch „Manifesto for Agile Software Development“, ist eine Sammlung von bedeutenden Werten für die agile Softwareentwicklung, welche 2001 von 17 Vertretern der agilen Welt verfasst wurde. Es ist DIE Grundlage für nahezu alle agilen Methoden. Das Manifest umfasst Werte und Prinzipien, die bei der agilen Arbeit unterstützend wirken.
Die Werte des Agilen Manifests sind Kernaussagen, die dem agilen Arbeiten zu Grunde liegen. Hierbei sind beide Teile der Aussagen wichtig, wobei die Werte auf der linken Seite höher priorisiert werden sollten.
- Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.
- Funktionierende Software ist wichtiger als eine umfassende Dokumentation.
- Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als die Vertragsverhandlung.
- Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.
Agile Prinzipien
Zusätzlich zu diesen vier Werten finden noch zwölf Prinzipien im Agilen Manifest Bedeutung.
- Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.
- Heiße Anforderungsänderungen selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.
- Liefere funktionierende Software regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne.
- Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.
- Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
- Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
- Funktionierende Software ist das wichtigste Fortschrittsmaß.
- Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können.
- Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.
- Einfachheit – die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren – ist essenziell.
- Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.
- In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.
In der Welt der Agilität geht es zum einen um die funktionierende Software oder das funktionierende Produkt und zum anderen um das Team, welches selbstorganisiert, eigenverantwortlich und harmonisch arbeitet. Im Interview mit den Agile Heroes erklärt Arie van Bennekum, einer der Autoren des Agilen Manifests, wie und warum sie diese Prinzipien identifizierten.
Wichtig für das agile Arbeiten ist, dass die agilen Prinzipien nicht nur bekannt sind und man den Methoden und Praktiken folgt, sondern auch dass die Beteiligten auf diese gewisse Art und Weise arbeiten möchten. Der Grundstein für agiles Arbeiten muss in der Führungsebene gelegt werden, damit in einer Organisation agiles Arbeiten verwirklicht werden kann.
Die Arbeit nach Agile erfordert von allen involvierten Personen auch das sogenannte agile Mindset. Es setzt voraus, dass diese Personen die agilen Werte und Prinzipien verstanden und auch Lust auf diese Art von Arbeit haben.
Wie startet man mit agilem Arbeiten?
Will ein Unternehmen sich auf den Weg zu agilem Arbeiten machen, so ist es wichtig, eine agile Transformation zu starten. Diese agile Transformation ist der Wandel im gesamten Unternehmen, der erforderlich für agiles Arbeiten ist. Dieser Wandel ist streng genommen nie abgeschlossen, da Agilität und stetige Verbesserung fortwährende Arbeit bedeuten.
Zu Beginn einer agilen Transformation ist es ratsam, sich die Unterstützung eines Agile Coaches zu holen. Diese Person hilft dabei das agile Mindset zu entwickeln, schult agile Methoden und steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um einen reibungslosen agilen Wandel geht. Der Agile Coach hat zum Ziel das Team so zu schulen, dass es anschließend in der Lage ist, eigenständig Entscheidungen zu treffen und agil zu arbeiten. Erst wenn diese Voraussetzung gegeben ist, kann sich der Coach zurückziehen und das agile Team oder Unternehmen selbstständig arbeiten lassen.
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