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Scrumban, das Beste aus Scrum und Kanban: Einfach erklärt!

von | Aug 10, 2021 | Kanban, SCRUM

Zwei der wohl bekanntesten agilen Praktiken sind Scrum  und Kanban. Auch wenn die beiden Herangehensweisen nicht vollständig implementiert werden, sind meist zumindest Teile der beiden Methoden in fast allen agilen Projekten aufzufinden. Doch eine Vorgehensweise, die bisher vielleicht noch weniger bekannt ist, ist die Mischung der beiden agilen Superstars: Scrumban. Ein Framework, das das Beste aus beiden Welten vereinen soll. Doch wie genau funktioniert Scrumban und für wen eignet sich das Rahmenwerk?

 

Die Geschichte von Scrumban

Während Scrum von seinen beiden Gründern Jeff Sutherland und Ken Schwaber bereits in den 90ern vorgestellt wurde, etablierte sich Kanban in der Softwareentwicklung ein paar Jahre später. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass das Scrum Framework wunderbar von den Visualisierungstechniken auf Kanban profitiert. So wurde Scrumban zuerst genutzt, um es Scrum-Team zu ermöglichen, Schritt für Schritt zu Kanban zu wechseln. Doch da wurde klar, dass diese Zwischenschritte auch selbst eine Daseins-Berechtigung haben.

So entwickelte sich kurzerhand Scrumban als eigenes Rahmenwerk, das die beiden Herangehensweisen wunderbar vereinte.

 

Wenn du genauer wissen möchtest, wie Scrum funktioniert, kannst du dir dieses Video ansehen!

Wenn du genauer wissen möchtest, was Kanban ist und wie es funktioniert, empfehle ich dir, erst dieses Video anzusehen!

Der Aufbau von Scrumban

Grob gesagt baut Scrumban auf den Grundlagen von Scrum auf, die mit den Kernprinzipien von Kanban verwendet werden. Also vor allem: Visualisierung und Reduktion von Aufgaben.

Obwohl die Hybrid-Variante beide Methoden vermischt, lässt sich sagen, dass Scrum doch noch einen größeren Teil des frameworks ausmacht und die Methoden nicht 50/50 vertreten sind. Denn am besten startet man mit Scrum als Fundament. Denn später kann man mit den bekannten Rollen und Events aus Scrum weiterarbeiten. Diese Praktiken aus Scrum bilden also das Grundgerüst, während Kanban die Inhalte und Prozesse adaptiert und optimiert.

Allerdings ist dies kein Muss bei Scrumban. In dem Framework gibt es keine Reglen zu Rollen, Events und Artefakten. Ratsam ist es trotzdem, sie zu verwenden oder die bisherigen Rollen beizubehalten.

Grundsätzlich ist Scrumban aber keine feste, vordefinierte Methode. Vielmehr können Teams sich die für sie-passenden Ideen aus beiden Bereichen ziehen und verbinden.

 

Für wen eignet sich die Hybrid-Methode Scrumban?

Scrumban findet vor allem in der Produktentwicklung viel Anklang. Aber auch im Kundenservice oder bei Instandhaltungsprojekten setzen Teams auf das Grundgerüst von Scrum in Kombination mit den Visualisierungsmöglichkeiten aus Kanban.

Es eignet sich für die Menschen, die zwar Wert auf einen halbwegs geregelten Ablauf legen, allerdings nichts von zu vielen Regeln (wie man es Scrum vorwerfen könnte) halten.

 

Die wichtigsten Inhalte

Scrumban ist, wie gesagt für seine Anwender-Teams sehr flexibel gestaltbar. Theoretisch können sich Nutzerinnen und Nutze einfach die für sie besten Aspekte beider Herangehensweisen aussuchen und anwenden. Trotzdem gibt es aber bestimmte Inhalte auf die nicht verzichtet und die unbedingt beachtet werden sollten. Außerdem ist es ratsam, sich vor der Anwendung mit beiden einzelnen Frameworks vertraut zu machen.

Das Scrumban Board

Das Scrumban Board ist eines der wichtigsten Werkzeuge innerhalb eines Scrumban Projektes. Es bietet den Überblick über den gesamten Workflow. Welches Team arbeitet an welchen Aufgaben? Wie viele Taks sind schon erledigt? Auf wen gehe ich mit einer bestimmten Frage zu? Das Scrumban Board bietet allen Beteiligten transparente Antworten. Im Gegensatz zum bekannten Kanban Board (To Do, Doing, Done), beinhaltet das Scrumban Board in der Regel allerdings mehr Spalten. Die Teammitglieder bewegen dann ihre Kärtchen (meist Post-Its) entlang der einzelnen Spalten.

 

WiP Limits

Um zu vermeiden, dass zu viele Aufgaben angefangen und nicht zu Ende gebracht werden, gibt es in Kanban und somit auch Scrumban sogenannte WiP Limits. Die Abkürzung WiP bedeutet „Work in Progress“ und das WiP Limit sorgt dafür, dass es nicht zu viele von diesen angefangenen Aufgaben gibt. Das Limit begrenzt die Anzahl aller Aufgaben in einer Spalte des Scrumban Boards. So müssen Tasks erst beendet werden, bevor neue in diese Spalte gezogen werden dürfen.

 

Das Pull-Prinzip

Ein anderes, aus Kanban-bekanntes Prinzip ist das Pull-Prinzip. Es besagt, dass sich Teammitglieder ihre Aufgaben selbst aussuchen uns aus dem Backlog ziehen (also pull) dürfen. Anstatt also die Arbeit von außen zugeteilt zu bekommen, entscheidet das selbstorganisierte Scrumban Team selbst, welche Aufgaben im kommenden Sprint die richtigen sind.

 

Bucket-Size-Planning

Im Gegensatz zu Scrum-Projekten erleichtert Scrumban seinen Nutzerinnen und Nutzern eine langfristigere Planung. Diese nennt sich dann bucket-orientierte Planung und beinhaltet neben kurzfristigen Zielen auch größere Visionen und Pläne. Diese Langzeit-Pläne werden dann auf kleinere und kurzfristige Tasks herunter gebrochen.

 

Meetings

Die Meetingsstruktur bei der Scrum-Kanban Hybrid-Variante gestaltet sich im Grunde sehr ähnlich wie bei Scrum. Empfehlenswert sind in jedem Fall die Dailys, die täglich für 15 Minuten frei gestaltet werden können. Essenziell für ein übersichtliches Scrumban Board ist außerdem ein (Sprint) Planning in dem die Aufgaben für den jeweiligen Sprint ausgewählt werden. Dafür ist selbstverständlich ein gepflegtes Sprint Backlog erforderlich.

Wie gesagt, ist Scrumban allerdings flexibler als Scrum und die Teams können selbst entscheiden, welche Bestandteile sie für eine erfolgreiche Entwicklungsarbeit sie brauchen.

 

Die Vorteile von Scrumban

Die Mischung aus Scrum und Kanban verspricht das Beste aus beiden Welten und zudem mehr Flexibilität und Freiheit für das Team.

Daraus entstehen bei richtiger Anwendung viele Vorteile für die Nutzerinnen und Nutzer:

  • Höhere Qualität der Produkte/Entwicklungen
  • Kürzere Fertigungszeiten
  • Schnellere Reaktionsfähigkeit
  • Weniger Ressourcen-Verschwendung
  • Längere Planung möglich

Fazit: Scrumban

Die Scrumban Herangehensweise eignet sich vor allem für Teams, die zwar gerne nach Scrum arbeiten, aber einerseits mehr Planung fordern und gleichzeitig ihr Backlog regelmäßig anpassen müssen und daher Wert auf das Pull-Prinzip legen. Die Scrum- und Kanban-Mischung ermöglicht es Teams, ihre Aufgaben selbstständig zu „ziehen“ wenn Kapazitäten dafür vorherrschen.

 

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