Das Rahmenwerk von Scrum ist sicherlich keine Raketenwissenschaft. Vielmehr vertraut es auf den gesunden Menschenverstand der Personen, die sich am Ende des Tages erfolgreich darin bewegen sollen. Hierfür sind im Scrum Guide drei Säulen definiert, die das Fundament des Frameworks bilden. Im folgenden Artikel möchten wir dir diese drei Säulen und den Sinn dahinter genauer erläutern.
Scrum und die Empirische Prozesskontrolle
Die wissenschaftliche Basis von Scrum ist die Theorie der empirischen Prozesskontrolle, kurz auch „Empirie“ bzw. im Englischen Empirical Theory genannt. Die Empirie besagt, dass Wissen auf Erfahrung basiert. Und, dass Entscheidungen auf der Basis von diesem bestehenden Wissen erfolgen. Scrum stellt durch seinen iterativen und inkrementellen Ansatz sicher, dass in regelmäßigen und kurzen Abständen die Möglichkeit zur Überprüfung und Anpassung besteht.
Mit diesem Ansatz transferiert das agile Scrum Team regelmäßig Erfahrung in Wissen und wächst daran weiter. Mit dem neuen Wissen trifft es nämlich Entscheidungen auf dem Weg der Entwicklung. Also: desto mehr Erfahrung, desto mehr Wissen und desto bessere Entscheidungen kann das Team treffen. Mit diesem Vorgehen können insgesamt Risiken minimiert werden, da sie frühzeitig erkannt werden können.
Die 3 Scrum Säulen
Transparency – Transparenz
Offene Kommunikation und das Teilen von Wissen ist die Grundlage für Transparenz. Zudem sollten das gesamte Vorgehen beziehungsweise der Prozess in einem agilen Projekt für alle Beteiligten transparent sein. Dies umfasst insbesondere auch die verwendeten Begriffe in einem Projekt. Jeder sollte unter den verwendeten Begriffen das Gleiche verstehen. Als ein typisches Beispiel in einem Projekt zu nennen ist, dass es ein einheitliches Verständnis von „Done“ – also wann etwas erledigt ist – gibt. An welchen genauen Kriterien festzumachen ist, dass etwas erledigt ist.
Inspection – Überprüfung
Inspection bedeutet, dass alle Vorgehensweisen und Arbeitsergebnisse regelmäßig überprüft werden. In einem nach Scrum gemanagten Projekt bedeutet dies, dass das Team in regelmäßigen Abständen die Artefakte dahingehend überprüft, ob diese und ihre Ausgestaltung geeignet sind, um das jeweilige Sprint-Ziel zu erreichen. Die Überprüfung darf jedoch nicht so oft stattfinden, dass sie die eigentliche Projektarbeit behindert. Sie muss stets effizient bleiben. Die Überprüfungen müssen in einer Weise stattfinden, dass auch sie einen Mehrwert für die Projektarbeit darstellen.
Adaption – Anpassung
Adaption bedeutet das Anpassen an die Rahmenbedingungen, um schneller und besser zu werden und das Ziel effizient zu erreichen. Wenn im Rahmen einer Überprüfung festgestellt wird, dass das Vorgehen oder die Arbeitsergebnisse ein nicht akzeptables Limit überschreitet, müssen Anpassungen vorgenommen werden. Diese Anpassungen müssen möglichst kurzfristig, ohne unnötigen Zeitverzug entschieden werden, um unnötige weitere Abweichungen zu verhindern.
Für die Säulen Überprüfung und Anpassung sind innerhalb von Scrum gar eine Reihe von Events vorgesehen, die dabei helfen, diese Säulen besser zu leben. Diese Events sind also eine Art Checkliste zu verstehen, die man im Laufe einer Iteration abhakt, um die verschiedenen Säulen besser umsetzen zu können.
Zusammenfassung
Scrum ist ein sehr bündiges und simples Rahmenwerk. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf dem Zwischenmenschlichen und dem gesunden Menschenverstand. Scrum überlässt diesen Fokus aber nicht dem Zufall, sondern gibt mit den drei Säulen konkrete Anhaltspunkte vor, die einen sinnvollen Fluss abbilden. Außerdem gibt das Rahmenwerk einen iterativen Prozess mit auf den Weg, der auf fünf verschiedenen und gleichwertig wichtigen Events basiert, die dabei helfen, die drei Säulen besser zu leben.
Wir persönlich finden die drei Säulen wahnsinnig wertvoll und legen hohen Wert darauf, dass sowohl die Teilnehmer unserer Trainings, als auch unsere Kunden im Beratungsbereich diese Werte verinnerlichen und anhand der Events auch umsetzt.