PRINCE2 ist die wohl bekannteste Methode des klassischen Projektmanagements. Doch wieso ist sie ĂŒberhaupt so erfolgreich? Und wie lĂ€uft ein klassisches Projekt mit PRINCE2 eigentlich ab? In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anpassung an die Projektumgebung in PRINCE2 ein und erklĂ€ren dir ganz genau, was es damit auf sich hat. Damit auch du diese gegebenenfalls fĂŒr dein eigenes Projekt verwenden kannst. Viel SpaĂ beim Lesen!
PRINCE2: Anpassung an die Projektumgebung
PRINCE2 ist als ein Projektmanagement Framework sehr generisch gehalten. Hieraus resultiert der Vorteil einer vielfĂ€ltigen Einsetzbarkeit. Es ist jedoch auch wichtig zu erwĂ€hnen, dass dadurch ein hohes MaĂ an AnpassungsfĂ€higkeit gegeben sein muss. Diese wird vor allem in der AusprĂ€gung âPRINCE2 Agileâ deutlich. PRINCE2 Agile ist anders wie viele Leute vermuten keine eigene Methode. Vielmehr handelt es sich um eine AusprĂ€gung, eine von den Rechteinhabern definierte Art der Anpassungen von PRINCE2, in Richtung der agilen Welt, der agilen Techniken und der agilen Vorgehenweisen. Es wird hierbei die Frage beantwortet, wie PRINCE2 als immer noch wichtigstes Projektmanagement Framework, mit agilen Produktentwicklungsmethoden wie z.B Scrum, Kanban, Lean StartUp o.Ă. kombiniert werden kann.
Was bedeutet aber nun AnpassungsfĂ€higkeit oder Tailoring? Es bedeutet, dass die Methodik in ihrer theoretischen Reinheit A) niemals zu 100% angewendet werden kann und B) durch die generische Formulierung, durch einfache âAnpassungenâ, auf sĂ€mtliche Projekte adaptierbar ist. Dies könnte zum Beispiel mit den folgenden Optionen geschehen:
Beispiel 1: Die Vereinfachung der Methodik
Techniken und Praktiken werden schlanker gestaltet. Das hat vor allem in Bereichen, wo mit AgilitÀt gearbeitet wird, einige Vorteile, da dort oft auf Dokumente und Berichte verzichtet wird bzw. sie sehr schlank eingesetzt werden.
Beispiel 2: Die Formalisierung bzw. Informalisierung
Berichte oder Meetings werden bei dem Mittagessen abgehalten. Auch dieser Gedanke trifft aktuell den Zahn der Zeit. Das Mindset vieler Mitarbeiter geht aktuell eher in die Richtung âMeetings nervenâ, weshalb eine Vereinfachung einen hohen Grad an Zustimmung innerhalb der Unternehmen erfĂ€hrt.
Beispiel 3: Die Umgestaltung von Formaten
Berichte oder Tabellen werden in ihrer Darstellung verÀndert. Oft kommt das aufgrund von externen Anforderungen wie z.B. Regulatorik oder Style-Guides zum Tragen. Dies hilft, dass PRINCE2 nicht durch z.B. Unternehmensvorgaben aus dem Rennen genommen wird.
Beispiel 4: Die ZusammenfĂŒhrung / Splittung
Viele einzelne Berichte werden in einem groĂen Bericht zusammengefĂŒhrt. Hier hat PRINCE2 selbst erkannt, dass eine gewisse KomplexitĂ€t und SchwerfĂ€lligkeit vorhanden sind und somit eine Verschlankung vor allem fĂŒr kleine Projekte Sinn machen kann.
Beispiel 5: Das Renaming
Wird in einer Organisation das Wort âKundeâ anders als in PRINCE2 definiert, so nennt man den Kunden im Projekt âAbnehmerâ. Alternativ werden Rollen in PRINCE2 an die bestehenden Rollen eines Unternehmens angepasst. Diese HintertĂŒr benutzt PRINCE2 fĂŒr Unternehmen und Menschen, die mit dem Mindset âEs bleibt alles so wie es istâ an den Tag gehen. Mit diesem Trick kann ein PRINCE2-Projektmanager den Stakeholdern des Projekts das GefĂŒhl geben, dass alte Strukturen (vor allem seine gefĂŒhlte Macht) bestehen bleiben können, aber dennoch neue und bessere Methoden eingefĂŒhrt werden.
Nicht angepasst werden hingegen die 7 Grundprinzipien. Diese bleiben im vollen MaĂe bestehen. Wenn man sich diese VorschlĂ€ge zur Anpassung von PRINCE2 anschaut, wird man erkennen, dass diese vereinzelt Sinn machen, vereinzelt sehr Ă€hnlich sind bzw. einen sehr Ă€hnlichen Sinn verfolgen, nĂ€mlich der Anpassbarkeit auf die Gegebenheiten und manche VorschlĂ€ge aus purem Ăberlebenswillen von PRINCE2 innerhalb von alten und âes-Ă€ndert-sich-nichtsâ-getriebenen Unternehmen vorgeschlagen werden.
Zusammenfassung: Anpassung an die Projektumgebung
PRINCE2 lĂ€sst sich im Grunde an so ziemlich jede Projektumgebung anpassen und wird dadurch extrem flexibel. In der Praxis gibt es dafĂŒr einige spannende Beispiele. Wichtig ist nur, dass gewisse Aspekte wie zum Beispiel die sieben Prinzipien von PRINCE2 nicht an die Projektumgebung angepasst werden können. So bleibt immer ein gewisser Rahmen bestehen.
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