Die Key Results spielen in OKR eine essenzielle Rolle, sind aber schwierig zu definieren. In diesem Artikel möchten wir dir erklären, wie du perfekte Key Results definieren kannst, die dich dauerhaft weiterbringen werden. Weiter unten findest du zudem eine tolle Checkliste für das Erstellen von OKR Key Results.
Was ist ein OKR Key Result?
Eine Ebene unter den Objectives befinden sich die zugehörigen OKR Key Results, welche als nähere Beschreibungen hinsichtlich der Erreichung eines Objectives verstanden werden können. Jedem Objective sind hierbei maximal 4 individuelle Key Results zugeordnet. Sie beschreiben exakt, wie das übergeordnete Objective als Quartalsziel erreicht werden soll. Demnach ist ein Objective in Abhängigkeit seiner Key Results so zu definieren, dass es lediglich durch das Erreichen der Summe aller zugeordneten Key Results selbst erreicht werden kann. Jedoch führt das Erreichen der Key Results nicht zwangsläufig zum Erreichen des entsprechenden Objectives. Key Results stellen lediglich jene Einflussgrößen dar, von denen der signifikanteste positive Einfluss auf das übergeordnete Objective anzunehmen ist, und können demnach als Erfolgstreiber deklariert werden.
Somit handelt es sich bei OKR Key Results um quantitative, wirklich messbare Größen. Ausgedrückt werden können diese durch einen exakten Wert, eine positive Beeinflussung, eine negative Beeinflussung oder eine Bandbreite mit Hinblick auf einen vorherrschenden Umweltzustand. Dieser Wert des Umweltzustandes kann absolut, prozentual und durch Prozentpunkte beeinflusst oder mittels der Angabe einer bestimmten Bandbreite fixiert werden. Beispielhaft wäre diesbezüglich die Rücksendequote eines E-Commerce-Unternehmens denkbar, welche höchstwahrscheinlich niemals bei null Prozent liegen wird, sondern eher eine Reduktion von fünfundzwanzig auf fünfzehn Prozent erfahren soll. Key Results sollen somit festhalten, an welcher Stelle es welche Metrik anzulegen gilt, und woran sich letztendlich die Bewertung ori- entiert.
Weiterhin sind sie als sogenannte Stretch Goals zu verstehen, da sie auf eine Art und Weise formuliert werden sollen, sodass sich äußerst ambitionierte Unterziele vorgenommen werden. Wie auch durch den Moonshot-Ansatz von Google verdeutlicht, werden Metriken benötigt, welche sich grenzenlos skalieren lassen, da es nur so möglich ist, sich entsprechend sportliche Ziele vorzunehmen. Als Erreichungsgrad von Key Results sind 70% festzuhalten.
Wie definiert man ein OKR Key Result?
Ab diesem Wert spricht man von einem guten Ergebnis und einem erreichten Key Result. Dies führt zu Motivation, da das Erreichen eines ambitionierten Ergebnisses möglich ist und trotzdem das Streben nach etwas Größerem be- wahrt wird. Das heißt, innerhalb eines Key Results definieren wir sowohl die Metrik, sprich, was genau gemessen wird, als auch den Erwartungswert sowie die Skala, die am Ende zur Besprechung herangezogen wird.
Der wohl meistverbreitete Fehler bei der Formulierung von Key Results ist die Ausarbeitung von Meilensteinen mit zeitlicher Abfolge sowie Verkettungen statt wirklicher Erfolgstreiber. So basiert das Erreichen vieler Ziele ursprünglich auf einem Plan, einem Konzept und einer zeitlichen Ablauffolge. Key Results sollen jedoch keineswegs als hintereinander abzuarbeitende Aufgaben verstanden werden, die dieser Planung zu entnehmen sind.
OKR Key Result Checkliste
Vielmehr sollen sie die am Ende eines Quartals erreichten Ergebnisse, welche die vorherige Projektplanung letztendlich zum Vorschein bringt, darstellen. Sie verkörpern keine Aufgabenstellungen als Inputfaktor, sondern sind als angestrebter Out-put in Form der Ergebnisse jener Aufgaben zu deuten. Somit sind &-Verkettungen von Aufgaben innerhalb der Formulierungen, welche letztendlich in den meisten Fällen einem stückhaften Ausrollen eines Konzeptes ähneln, nicht sinnvoll. Das Key Result sollte das Ergebnis, welches durch die Umset- zung des Konzeptes erreicht wurde, widerspiegeln.
Final lässt sich die Summe aller Key Results als Dashboard mit maximal 4 Größen zur positiven Einflussnahme des Objectives beschreiben. Der Findungsprozess der einzelnen Größen innerhalb dieses Dashboards basiert auf der Zerlegung des übergeordneten Objectives in seine einzelnen Bestandteile, um folglich die Treiber dessen Erfolgs zu identifizieren. Hierbei ist jedoch stets darauf zu achten, nicht die Key-Metriken, KPIs, der Erläuterung des Objectives als Key Results zu verwenden. Es klingt naheliegend, KPIs, welche klassische Erfolgsindikatoren darstellen, als Key Results einzusetzen. Dies er- weist sich in den meisten Fällen jedoch nicht als sinnvoll, da es sich hierbei nicht um Treiber des Erfolgs handelt, sondern um Indikatoren des Erfolgs.
Key Results (KRs) & Key Performance Indicators (KPIs) – Wo ist der Unterscheid?
Auf den ersten Blick wirken beide Konzepte sehr ähnlich. Nachdem das Konstrukt der OKRs nun im Rahmen seiner beiden Bestandteile näher erläutert wurde, sollen an dieser Stelle die oftmals damit verwechselten KPIs kurz cha- rakterisiert werden, um anschließend die Unterschiede beider Ansätze zu ver- deutlichen.
Bei KPIs handelt es sich um Kennzahlen, welche sich auf die Leistung, den Erfolg sowie die Auslastung eines Unternehmens, seiner einzelnen organisatorischen Einheiten und Maschinen verweisen. Sie dienen dem Management und dem Controlling dazu, einzelne Projekte, unternehmerische Prozesse und Abteilungen kontrollieren und entsprechend bewerten zu können, um anhand feststehender Faktoren den Erfolg des Unternehmens einzuschätzen und abzubilden. Hierbei wird bereichsorientiert zwischen verschiedenen
KRs vs. KPIs
Kennzahltypen unterschieden. So sind für das interne Rechnungswesen beispielsweise Liquiditäts- oder Rentabilitätskennzahlen von Interesse, während der Fokus im Bereich des Marketings wohl eher auf Kommunikations- und Kundenbeziehungskennzahlen liegen wird.
Beide Konstrukte lassen sich für verschiedene Ebenen und Funktionen eines Unternehmens definieren und finden als Managementinstrumente ihre Verwendung, um Zielerreichungen eines Unternehmens messbar zu machen. Bei näherer Betrachtung der Bezeichnungen ist jedoch ersichtlich, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Steuerungsmethoden handelt. Während es sich bei Key Results um Schlüsselergebnisse eines zeitlich begrenzten Quartalziels handelt, sind KPIs Indikatoren dafür, ob geleistete Arbeit im Verhältnis zu vordefinierten Zielen als gut oder schlecht zu bewerten ist. OKR Key Results sind voneinander unabhängige, messbare Treiber, welche die Wahr- scheinlichkeit des Eintretens des Objectives positiv beeinflussen, wohingegen KPIs als Hinweise für die Auswirkungen eines erfolgreichen Objectives zu verstehen sind. In der Literatur ist auch oftmals die Rede von sogenanntem Lead & Lag Goals.
Ein KPI definiert und verifiziert als Lag Goal das gewünschte und messbare Endergebnis, oftmals mit einer Verzögerung. Es lässt den Prozess selbst jedoch komplett außer Acht. Lead Goals wie Key Results beschreiben hingegen beeinflussbare Maßnahmen, die zur entsprechenden Zielerreichung führen, und fokussieren somit sowohl das Ergebnis als auch die herbeiführende Umsetzung. Dies entspricht wiederum der OKR-Logik.
Das Zusammenspiel von OKRs mit KPIs
Aus der Perspektive der Shareholder handelt es sich bei KPIs sicherlich um die wichtigsten Kennzahlen. Um einem Unternehmen jedoch als einziges Steuerungsinstrument zu dienen, sind sie in den meisten Fällen nicht ausreichend, da sie den Unternehmensstand erst ausdrücken, wenn die Ursachen ihre Nachwirkungen in Zahlen zum Ausdruck bringen. Ein Blick auf die klassische Erfolgsformel der Betriebswirtschaftslehre soll an dieser Stelle zum Einstieg genutzt werden, um Zusammenhänge zu verdeutlichen. Erfolg ist hier als Gewinn deklariert.
Erfolg = Gewinn = Umsatz – Kosten
Mittels einer Art Ursachenanalyse lassen sich die einzelnen Faktoren in ihre Bestandteile zerlegen. Bei Geld handelt es sich um ein relativ fiktives Konstrukt, welches sich nicht wirklich erleben lässt. Aus diesem Grund stellt das Ableiten konkreter Handlungen aus monetären Zielen oftmals eine große Problematik für Menschen in Unternehmen dar. Sowohl der Wert des Geldes als auch abgeleitete Konstrukte wie Kosten werden vom Menschen an be- stimmten Produkten und Erlebnissen verankert, um Relationen und Größen- ordnungen zu schaffen sowie folglich bessere Einschätzungen treffen zu können. Anhand dieser Betrachtung erscheint es als sinnvoll, das Abstraktionslevel auf Größenordnungen verdichten, welche sich konkret durch menschli- ches Handeln beeinflussen lassen.
Während das Unternehmen selbstverständlich versucht, die Faktoren der ers- ten Klammer zu maximieren, sollen Bestandteile der zweiten Klammer einer stetigen Reduzierung unterliegen. Bricht man diese Konstrukte weiter herun- ter, so lassen sich die einzelnen Faktoren weiter in ihre Bestandteile zerlegen. Auf diese Art kann beispielsweise der Logistik eine optimierte Steuerung der Supply Chain gewährleistet werden.
Harmonieren beide Methoden miteinander?
Finden beide Methoden als Kombination eine situationsabhängige Verwen- dung innerhalb eines Unternehmens, wird dessen Erfolg wohl am wahr- scheinlichsten gesichert sein. KPIs gelten langfristig und haben damit über ein Quartal hinaus Bestand. Dies unterscheidet sie von OKRs, welche jedes Quartal einer neuen Ansteuerung und Auslegung unterliegen. Idealerweise gestaltet sich die Beziehung beider Instrumente derart, dass OKRs von Quar- tal zu Quartal Einfluss auf die festgelegten KPIs nehmen. KPIs sollten einem im Rahmen der im OKR-Regelprozess durchgeführten Meetings wöchentlich begegnen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sollte sich anhand dieser ein Handlungsbedarf ergeben, kann dies im OKR-Regelprozess taktiert wer- den, indem der Fokus bestehender Objectives verschoben wird. Hierbei ist es wichtig, innerhalb vorhandener Strukturen sinnvolle Depriorisierungen vor- zunehmen.
Im Zuge dessen verbindet man KPIs auch oftmals mit der Begrifflichkeit des Monitorings eines Unternehmens. Monitoring-KPIs dienen dazu, den allgemeinen Zustand einer Unternehmung zu verfolgen. Durch ihr regelmäßiges Messen dienen sie der Untersuchung und tragen dazu bei, die Einhaltung angestrebter Schwellenwerte zu überprüfen und entsprechend Handlungsbe- darf abzuleiten und Anpassungen vorzunehmen.
Zusammenfassung: OKR Key Result
Genau wie bei den Objectives, ist es gar nicht so leicht ein optimales OKR Key Result zu entwickeln. Es gibt viele Dinge zu beachten und viele Quellen für mögliche Fehler. Mit unserer Erklärung und der oben integrierten Checkliste, bist du in der Lage ein perfektes Key Result zu definieren. Wenn du mehr zu OKR erfahren möchtest, dann schau dir unbedingt unser Agile Heroes Education Video dazu an.
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