Es ist berühmt berüchtigt in der agilen Welt. Es existiert in den unterschiedlichsten Variationen, egal ob digital, oder analog. Und manchmal zwingt es sogar die klassischsten Projektmanager in die agilen Knie. Das Kanban Board sorgt für mehr Überblick und Erfolgserlebnisse.
Was ist das Kanban Board?
Grob gesagt, ist das Kanban Board eine Art To-Do-Liste. Doch anstatt, getane Aufgaben einfach durchzustreichen, bewegst du auf deinem Kanban Board deine Aufgaben auf kleinen Kärtchen. Deine To-Do’s durchlaufen nämlich einen Prozess.
Im Ursprung von Kanban beschreitet die Aufgabe den Weg vom To Do, zum Doing und dann letztendlich zum Done. Nachdem das Kanban Board in seiner Grundidee tatsächlich ein physisches Board ist, musst du auch dir Kärtchen wirklich selbstständig bewegen. Dadurch behältst du immer im Überblick, was noch zu tun ist oder was sich vielleicht schon ganz lange im „Doing“ aufhält und einfach nicht fertiggebracht wird.
Erledigte Aufgaben kannst du erst einmal eine Weile unter „Done“ stehen lassen. So siehst du auch deine Erfolge, was wiederum für mehr Motivation sorgt.
Außerdem kann das Board auch von mehreren Personen, gar einem ganzen Team verwendet werden. So behalten alle den Stand der Dinge im Blick und können sich einfacher miteinander arrangieren.
Aus eigenen Erfahrungen der Agile Heroes und Rückmeldungen unserer Kunden macht es auch einfach Spaß Den Nutzerinnen und Nutzern gefällt es, die Aufgabenkärtchen zu bewegen und mögen es, den Überblick auch über andere Aufgaben zu behalten.
Die Geschichte des Kanban Boards
Kanban ist ein Tool der agilen Prozessteuerung. Das Wort Kanban kommt aus Japanischen und bedeutet so viel wie Symbolkarte, was das Tool im Grunde schon beschreibt. Mit Hilfe von kleinen, beweglichen Kärtchen werden To-Do’s gemanagt.
Die Methode Kanban wurde ursprünglich 1956 in Japan von Taiichi Ōno bei Toyota eingesetzt, um die dortigen Lagerverhältnisse und das Logistiksystem schlanker zu machen. Nachdem diese Vorgehensweise zum großen Erfolg wurde, wollte auch die Softwarebranche mit Kanban arbeiten. Dadurch kam Kanban in Berührung mit SCRUM und dem agilen Manifest und langsam entwickelte sich die Kanban Methode.
Anfang der 2000er Jahre erlebte Kanban seinen Aufschwung und wurde immer zu dem, was die agile Welt heute kennt: Das Kanban Board.
Schlussendlich erschien 2016 Essential Kanban Condensed, worin Kanban in fünf Prinzipien bzw. Ziele unterteilt wurde:
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Visualisiere den Fluss der Arbeit (Workflow)
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Begrenze die Menge der Aufgaben in Arbeit (WIP)
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Messe den Durchsatz und kontrolliere diesen
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Definiere Regeln für Prozesse explizit
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Benutze Modelle, um Prozessverbesserungsmöglichkeiten zu erkennen.
Wie funktioniert das Kanban Board?
Mittlerweile gibt es das Kanban Board bereits in vielen verschiedenen Ausführungen und wird für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt.
Obwohl der Grundgedanke auch die physische Komponente beinhaltete – also wirkliches Kärtchen verschieben – finden heute viele Kanban Board Methoden auch digital und online statt.
Wenn das Board innerhalb eines Teams verwendet wird, ist es wichtig, dass genügend Transparenz herrscht. Alle Teammitglieder müssen Zugriff auf das Board haben und Karten verschieben können.
Die Vorteile des Kanban Boards
Das Kanban Board kann sehr vielseitig eingesetzt werden und von Team, sowie Einzelpersonen individuell auf sie abgestimmt werden. So bietet die Methode viele unterschiedliche Vorteile, je nach Anwendungsart.
In jedem Fall unterstützt das Board dabei, produktiver, übersichtlicher und teamfähiger zu arbeiten.
Wichtiger Bestandteil der Kanban Methode ist der WIP, also der Work in Progress. Denn dieser sollte sich nicht zu sehr anhäufen. Deshalb lässt sich dieser WIP ganz einfach begrenzen. In der Praxis kann man dann tatsächlich die Anzahl der Kärtchen die im WIP, oder im „Doing“ kleben dürfen limitieren. Dadurch müssen zuerst andere Aufgaben beendet, bevor neue angefangen werden.
Das Prinzip des Kanban Boards ist einfach zu verstehen und, sofern man sich an wenige simple Regeln hält auch einfach umzusetzen.
Das Kanban Board in der agilen Welt
Das Kanban Board, sowie die Kanban Methode finden Platz in vielen verschiedenen agilen Methoden. Denn das Tool lässt sich leicht mit anderen kombinieren und kann simpel und schnell erstellt werden. Die größte Studie zum Thema Agilität aus dem Jahre 2019 „The 14th State of the Agile Report“ fand heraus, dass 63% der Befragten Kanban in ihrem Unternehmen nutzen. Die japanische Methode erfreut sich also schon seit vielen Jahren an großer Beliebtheit, nicht nur in der agilen Welt!
Das Personal Kanban Board
Wie gesagt, kann das Kanban Board auf ganz unterschiedliche Weisen eingesetzt werden. Während Teams im Job gerne auf das Board zurückgreifen, um transparente Einsicht für alle zu gewähren, ist es auch im privaten Bereich sehr beliebt. Auch wenn nicht mehrere Personen Einsicht auf die Tasks haben müssen, hilft die Unterteilung im Kanban Stil auch Einzelpersonen einen Überblick zu behalten und nicht zu viele Aufgaben im Work in Progress anzusammeln.
Im persönlichen Kanban Board können die kleinsten Aufgaben des Alltags eingetragen und von links nach rechts bewegt werden.
Hier kann man einige Grundzüge des eigentlichen Kanban Boards auch abwandeln. Beispielsweise muss man seine Aufgaben nicht auf einer großen Tafel vor sich haben, sondern kann das Board auch ganz leicht kleiner skalieren und sich womöglich in sein Notizbuch kleben.
Mehr zum Kanban Board und Agilität auf unserem YouTube Kanal
Auf YouTube findest du noch viel mehr spannenden Content von den Agile Heroes zu Themen wie Kanban und allem Agilen! In kurzweiligen Erklärvideos erfährst du alles, was du zum jeweiligen Thema wissen musst!