Die Projektmanagementmethode SCRUM ist nicht erst seit kurzem in aller Munde. Bereits seit den 90ern nutzen zahlreiche Unternehmen SCRUM, um ihre Teams zu managen. Heute wird die Methode bei 85 % aller agilen Projekte weltweit verwendet. Warum ist die Methode so beliebt und woher kommt der Erfolg von SCRUM? Das erklären wir dir im folgenden Artikel.
SCRUM als die beliebteste agile Methode weltweit
Agile Methoden versprechen ohne strikte Regeln und ohne viel Bürokratie mehr Leistung und Erfolg. Davon ist SCRUM die beliebteste agile Projektmanagementmethode weltweit: 85 % aller agilen Projekte werden mit SCRUM gemanagt. Einer der Gründe dafür ist die einfache und schnelle Verständlichkeit der Methode.
Denn SCRUM ist kein striktes Regelwerk, sondern ein Framework, das leicht zu verstehen ist. Die neueste Version des SCRUM Guides, den die SCRUM-Gründer Ken Schwaber und Jeff Sutherland im Dezember 2020 veröffentlichten, zählt nur 17 Seiten.
Den SCRUM Prozess zu implementieren und damit meist eine alte, klassische Methode aus dem Weg zu räumen ist hingegen etwas schwieriger. Doch die meisten agilen Unternehmen sind sich sicher: Das ist es wert.
Bei einer 2017 durchgeführten Studie der Hochschule Koblenz in Zusammenarbeit mit scrum.org und GPM nannten 61% der Befragten „Optimierung der Produkteinführungszeit“ als Hauptgrund für die Implementierung agiler Methoden. Danach zählten die Optimierung der Qualität und die Reduktion der Risiken des Projekts als die größten Gründe dafür.
Außerdem sehen 91% der Befragt die Verbesserungen durch die agile Methode als (sehr viel) höher als den benötigten Aufwand für die Implementierung dieser. (Komus, 2017) Obwohl SCRUM ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammt, ist es also schon längst nicht mehr nur in der IT so beliebt und weit verbreitet.
Gemeinsam mehr schaffen ist der Schlüssel zum Erfolg
Bereits der Name kündigt an, wofür SCRUM steht: Teamarbeit!
Der Begriff SCRUM stammt nämlich aus dem Sport, und zwar genauer gesagt aus Rugby. Da bedeutet die Bezeichnung nämlich eine Formation, in der die Spieler eng aneinandergedrängt den Ball für sich gewinnen möchten. Wieso der Begriff auch für die agile Managementmethode gewählt wurde stellt sich schnell heraus: Alleine gewinnst du hier nicht!
Der Erfolg von SCRUM kommt also nicht zuletzt von dem Gewicht, das auf der Teamarbeit liegt. Deshalb wird im SCRUM Regelwerk auch ständig vom SCRUM Team gesprochen, welches die drei verschiedenen Verantwortlichkeiten Product Owner, SCRUM Master und Entwickler zusammenfasst.
Agilität ist nicht nur Hype
Nach dem rapiden Erfolg von agilen Methoden, insbesondere SCRUM hielten viele die Projektmanagementweise für einen Hype, also einem Trend, der schnell wieder abflacht. Doch die Zahlen der letzten Jahre zeigen: Das ist nicht der Fall.
Immer mehr Unternehmen steigen um, zumindest auf eine hybride Form der Agilität. Dafür werden in vielen Teams dann SCRUM Master und Product Owner Positionen vergeben, die für Mitarbeiter spannende, neue Chance darstellen.
Die 8 Gründe für den Erfolg von SCRUM
Dass SCRUM zum Erfolg führt steht also eigentlich außer Frage. Doch was hat SCRUM, das andere (agile) Methoden nicht haben? Wie wurde SCRUM überhaupt so beliebt? Was sind die Gründe für diesen Erfolg von SCRUM?
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Der SCRUM Master kümmert sich um den korrekten Prozessablauf
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Effizientes Zeitmanagement durch Regelmäßigkeit und Time-Boxing
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Flexibilität durch Wissenstransfer
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Ausreichend Kommunikation verhindert Konflikte
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Das Team entscheidet selbst, welche Aufgaben es im kommenden Sprint schaffen kann
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Ständige Optimierung durch die empirische Prozesskontrolle
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Kundenfokus
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Gemeinsam mit SCRUM die digitale Transformation beschreiten
Der SCRUM Master kümmert sich um den korrekten Prozessablauf
Die Verantwortlichkeit des SCRUM Masters liegt darin, die Methode korrekt und für alle verständlich zu implementieren und danach funktionierend am Laufen zu halten. Er unterstützt also das gesamte SCRUM Team dabei, die ausgeklügelte Theorie in die Praxis umzusetzen.
Außerdem dient er als offenes Ohr für die Entwickler und soll mögliche, aufkommende Konflikte, auch von zwischenmenschlicher Natur schnellstmöglich verhindern oder geringhalten.
Der SCRUM Master kümmert sich also sozusagen darum, dass sich alle an die Spielregeln halten und das Framework richtig und harmonisch durchgesetzt wird. Er ist außerdem für die Organisation bestimmter SCRUM Events, wie der Sprint Retrospektive verantwortlich, die wiederum darauf abzielt, den gesamten Prozess stetig zu verbessern.
Alles, was du zu SCRUM wissen musst, findest du in unserem kostenlosen SCRUM Playbook!
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Effizientes Zeitmanagement durch Regelmäßigkeit und Time-Boxing
Alle im SCRUM Framework implementierten Events werden stets zur selben Zeit am selben Ort abgehalten. Dazu zählen Meetings wie das Daily SCRUM, die Sprint Review, oder die Sprint Retrospektive. Dadurch werden nicht zuletzt viele organisatorische Probleme verhindert, denn jeder weiß, wann und wo ein bestimmtes Event in jedem Sprint stattfindet.
Für all diese Rituale werden auch bestimmte Timeboxes bestimmt. Länger, als es die Timebox besagt, darf ein Meeting nicht dauern. Wurden bestimmte Themen noch nicht besprochen, müssen sie bis zum nächsten Mal warten. Diese Handhabung führt dazu, dass man sich auf Termine verlassen kann und dadurch effektiver planen kann.
Flexibilität durch Wissenstransfer
Der Wissenstransfer, der bei SCRUM beachtet wird, sorgt dafür, dass sich im Team keine sogenannten Wissenssilos bilden. Obwohl natürlich jedes Mitglied des SCRUM Teams unentbehrlich sein soll, bedeutet der Austausch von Wissen, dass bei einem möglichen Ausfall oder Ähnlichem schnell reagiert werden kann und Kollegen für andere einspringen können. Auch Urlaube von Teammitgliedern werden somit ein Klacks und bedürfen keiner ewigen Übergaben durch die interdisziplinäre Vorgehensweise.
Außerdem kann so schneller und flexibler auf kurzfristige Prioritätenänderungen (die eigentlich unter SCRUM nicht vorkommen sollten) reagiert werden.
Ausreichend Kommunikation verhindert Konflikte
SCRUM baut unter anderem auf viel Kommunikation auf. Durch Transparenz im Team soll Erfahrung geschaffen werden, aus der für die nächste Iteration gelernt wird. Diese stetige Kommunikation, die unter anderem durch Meetings, wie dem Daily SCRUM geschaffen wird, werden aber auch mögliche Konflikte gelöst bzw. präventiv verhindert.
Fehlende Kommunikation ist häufig der Grund für das Scheitern von Projekten. Zurückhaltung von Informationen innerhalb eines Teams aus Angst vor Machtverlust hat in einem SCRUM-gemanagten Projekt keinen Platz. Durch offene Kommunikation wissen alle zu jeder Zeit, was Sache ist!
Das Team entscheidet selbst, welche Aufgaben, es im kommenden Sprint schaffen kann
Die Entwickler eines SCRUM Teams arbeiten selbst-organisiert und können so selbstständig entscheiden und abschätzen, was in einem Sprint für sie machbar ist. (Dabei ziehen sie diese Tasks in das sogenannte Sprint Backlog)
Das klingt für Menschen, die nur klassische Projektmanagementmethoden kennen und gewöhnt sind womöglich eigenartig, ist allerdings sehr sinnvoll.
Die Entwickler sind am nächsten an der Produktentwicklung dran und verfügen über ausreichend Kompetenzen, um den Arbeitsaufwand einzelner Aufgaben einzuschätzen. Da auch ausreichend Vertrauen im Team vorherrscht, muss man sich nicht darum sorgen, ob die Teammitglieder sich aus Faulheit womöglich nur sehr wenige Aufgaben aussuchen.
Das Selbst-Management funktioniert! Durch realitätsnahe Einschätzung der zu erledigenden Aufgaben werden keine unrealistischen Ziele gesetzt und das Team kann effizient und zufriedenstellend arbeiten und brennt nicht unter der Last einer überschätzten Aufgabenmenge aus.
Ständige Optimierung durch die empirische Prozesskontrolle
Die „DNA von SCRUM“ ist die empirische Prozesskontrolle. Sie verspricht die ständige Verbesserung des SCRUM Prozesses innerhalb eines Teams und baut wiederum auf drei Säulen auf: Transparenz, Überprüfung, Adaption.
Das bedeutet, dass sich das Team und der gesamte Prozess Sprint für Sprint verbessern. Denn die Teammitglieder arbeiten transparent und bieten dadurch die Möglichkeit zur Überprüfung von möglichen Hindernissen, die das Team dann dementsprechend anpassen kann. Durch diese Inspektion, die keinesfalls als Kontrolle gesehen werden soll, lässt sich der Prozess ständig optimieren und eine für Mitarbeiter angenehme Fehlerkultur entwickelt sich.
Mehr zur empirischen Prozesskontrolle findet ihr in diesem kurzen Erklärvideo!
Kundenfokus
Bei SCRUM steht immer der Kunde im Fokus. Nicht umsonst gibt es eine eigene Verantwortlichkeit im SCRUM Prozess, die die Stakeholder, bzw. die Kunden vertritt: den Product Owner. Er oder sie hat stets den größten Wert des Produkts und somit den größten Nutzen für den Kunden im Sinn.
Im Entwicklungsprozess erstellt das Team User Stories und jede Aufgabe, das sie formulieren und jedes Feature, das sie gestalten zielt darauf ab, das Beste für den Kunden herauszuholen. Außerdem wird das zu entwickelnde Produkt regelmäßig getestet – auch vom Endverbraucher!
Gemeinsam mit SCRUM die digitale Transformation beschreiten
Zu guter Letzt sehen die vielen zufriedenen Bereits-User von SCRUM den wichtigen Schritt in Richtung digitale Transformation, den sie durch SCRUM machen. Durch digitale Tools, bessere Dokumentation profitiert nicht nur dein Team, sondern auch wiederum deine Kundinnen und Kunden. Sie erhalten schneller und meist bessere Rückmeldung. An dieser essentiellen Transformation geht kein Weg vorbei.
Denn wer heutzutage noch mitspielen möchte, muss digital(er) werden!
SCRUM spielerisch lernen
Wie bereits erwähnt ist SCRUM leichter zu verstehen, als zu implementieren. Doch auch an der Implementierung sollte man nicht scheitern. Immerhin sehen bereits 91% der Unternehmen, die agil arbeiten den Mehrwert darin und die überwiegenden Vorteile im Gegensatz zum Aufwand, den die Implementierung mit sich bringt.
Außerdem lässt sich SCRUM spielerisch und vor allem leicht verständlich lernen. Der große Vorteil der Methode liegt darin, dass sich der Vorteil schnell erkennen lässt und somit alle Beteiligten des Teams die Methode kennenlernen MÖCHTEN.
Mit professionellen Trainings und kompetenten Beraterinnen und Beratern ist dann auch die Implementierung – auch in größeren Betrieben – kein Problem mehr!
Erfolgreich SCRUM implementieren mit den Agile Heroes
Mit einem 2-tägigen Training bei den Agile Heroes kann jeder und jede SCRUM spielerisch erlernen und die Vorteile verstehen. Durch die Prüfungsvorbereitung steht dann auch der SCRUM Master, oder Product Owner Zertifizierung nichts mehr im Weg!
Mehr Infos zu SCRUM und seinen Vorteilen auf dem Agile Heroes YouTube Kanal
Auf dem Agile Heroes YouTube Channel zeigen wir dir in kurzen und prägnanten Videos, wie SCRUM und andere agile Methoden funktionieren. Die perfekte Foundation für ein agiles Training und die folgende Prüfung!